Traumatherapie in Bonn
alte Wunden heilen durch behutsame Traumaintegration
Was kennzeichnet ein Trauma?
Ein Trauma kann kann durch jedes Ereignis ausgelöst werden, in dem die alltäglichen Handlungsstrategien nicht mehr greifen und der Mensch in einem Erleben von Ohnmacht und Hilflosigkeit verbleibt.
In bedrohlichen Situationen wird im Körper eine große Menge Energie für instinktive Überlebensreaktionen bereitgestellt. Wenn diese erfolgreich sind, wird die Energie durch die Handlung selbst wieder entladen, und der Körper kehrt in sein natürliches Gleichgewicht zurück.
Wenn diese Instinkte jedoch unterbrochen werden oder eine bedrohliche Situation zu lange andauert, bleibt die Energie im Körper stecken. Auch wenn die Gefahr längst vorüber ist, bleibt der Mensch weiterhin im Überlebensmodus. Die traumatische Energie kann – selbst nach vielen Jahren – bei kleinsten Auslösern wieder aktiviert werden. Dann erlebt der Mensch das Trauma wieder, als würde es gerade stattfinden.
Trauma bedeutet also „eine biologisch unvollständige Antwort des Körpers auf eine lebensbedrohliche Situation“ (P. Levine). Wenn diese Körperantwort vervollständigt wird, löst sich die Energie aus dem Körper, und die Symptome können sich auflösen.
Trauma entsteht unterschiedlich
Jedes Trauma geht mit Hilflosigkeit und Dauerstress im Körper einher. In der Traumatherapie werden jedoch verschiedene Arten von Trauma unterschieden. Diese brauchen auch unterschiedliche Therapieansätze.
Ein Schocktrauma kann durch ein einmaliges überwältigendes Erlebnis ausgelöst werden. Hierzu gehören z.B. Unfälle, Naturkatastrophen, Gewalterlebnisse, der plötzliche Verlust eines geliebten Menschen oder des Arbeitsplatzes, aber auch Operationen oder die Diagnose einer schweren Krankheit.
Ein Entwicklungstrauma wird durch eine Reihe wiederkehrender Erlebnisse in der frühen Kindheit hervorgerufen, die das Baby oder Kleinkind mit seinen noch eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten komplett überfordern.
Für ein Ungeborenes kann der Stress, den die Mutter während der Schwangerschaft erlebt, bedrohlich sein. Ein Kleinkind kann sich bedroht fühlen, wenn es länger allein gelassen wird. Die Folge ist ein ständiges Gefühl der Überwältigung und konstante Alarmbereitschaft im Körper.
Eine weitere Art von Trauma ist das Bindungstrauma. Jedem Menschen wohnt ein instinktives Bedürfnis nach Kontakt inne. Das ungestillte oder nicht ausreichend erfüllte Bedürfnis nach Kontakt und Einfühlung erschüttert das Urvertrauen des Babys oder Kleinkindes. So fällt es im späteren Leben schwer, gesunde und nährende Beziehungen zu führen und mit sich selbst in Kontakt zu sein.
In meiner Arbeit habe ich mich auf die Behandlung von Erwachsenen mit den Folgen von frühkindlichem Trauma spezialisiert.
Traumafolgen
Um mit der Überlebensenergie im Körper zurechtzukommen, entwickeln sich häufig Überlebensstrategien, die sich auf den Körper, das Gemüt und auch auf die Beziehung zu sich selbst und anderen Menschen auswirken können. Oft werden bestimmte Symptome oder Verhaltensweisen nicht mit einem Trauma in Zusammenhang gebracht. Vielleicht, weil es schon lange zurückliegt oder die Erinnerung daran fehlt.
Zu den häufigen Traumasymptomen zählen:
- Ängste, Panikattacken und Phobien
- Hilflosigkeit, Ohnmachtsgefühle
- Unruhezustände, Unfähigkeit zur Entspannung, Dauerstress
- Übererregbarkeit, Schreckhaftigkeit, erhöhte Wachsamkeit
- Flashbacks, Intrusionen
- extreme Licht- oder Geräuschempfindlichkeit (Hyperakusis)
- geringe Stressresistenz
- Konzentrationsstörungen
- Depressionen
- Müdigkeit, Erschöpfung
- Mangel an Vertrauen in sich und/oder Andere
- Bindungsunfähigkeit, Verschlossenheit oder Abhängigkeit
- grundlose Wutanfälle, destruktive Verhaltensweisen, Reizbarkeit
- emotionale Taubheit, Gefühle der Selbstentfremdung
- Suchtverhalten, Zwänge
- Leistungsdruck, Perfektionismus
- Burn-Out-Syndrom
Auch psychosomatische Symptome, für die es ja keine organische Ursache gibt, haben häufig ein Trauma als Ursache. Hierzu gehören:
- Migräne, Kopfschmerzen
- Schwindel, Übelkeit
- Schlafstörungen, Albträume,
- Zähneknirschen
- Bluthochdruck
- chronische Schmerzen, Fibromyalgie
- Magen / Darmbeschwerden wie Reizdarm, Reflux, Sodbrennen
- Reizblase
- Restless-Legs-Syndrom
Wie hilft die Traumatherapie?
Im Kontakt mit deinen eigenen Ressourcen und deinem inneren heilen Kern kannst du dich im Körper ausreichend sicher und stabil fühlen. Erst dann kannst du nach und nach traumatische Erlebnisse verarbeiten und in dein natürliches Gleichgewicht zurückkehren.
Im Prozess der Traumaintegration wird weniger mit dem belastenden Ereignis gearbeitet, sondern mit deiner Reaktion darauf. Die gesamte Geschichte ist als Überlebensstrategie im Körpergedächtnis gespeichert und kann jederzeit aktiviert und auch verändert werden.
Dadurch ist es möglich, weitgehend ohne Inhalt oder bewusste Erinnerung zu arbeiten, z.B. bei frühem Trauma oder wenn das Ereignis zu belastend erscheint. Es reicht aus, dass der Körper sich erinnert.
Die Sprache des Körpers sind die Empfindungen. Durch das aufmerksame Spüren im Hier und Jetzt ist es möglich, dem Körper zu lauschen, wie er seine Geschichte von Dort und Damals erzählt. Hierbei ist ein ausgewogenes Verhältnis von Ressourcenseite und Traumaseite wichtig.
Da nicht nur die glücklichen Momente im Körper gespeichert sind, sondern im Fall von Trauma auch Angst und Ohnmacht, kann es sein, dass sich diese Empfindungen im Prozess wieder zeigen. Daher ist es essenziell, sehr behutsam und in kleinen Schritten nachzuspüren. So wird eine Retraumatisierung in der Therapie verhindert. In deinem eigenen Tempo kannst du das Erlebte integrieren, die Verbindung zu Dir wieder aufnehmen und neue Handlungsmuster entwickeln.
Was kann man mit einer Traumatherapie erreichen?
Wenn die hohe Stressenergie dosiert entladen wird, kann Überlebensreaktion zum Abschluss kommen, und es entsteht zunehmend ein Gefühl der Sicherheit im Körper.
Die Symptome können sich auflösen, und der Körper kehrt zu seiner natürlichen Fähigkeit zur Selbstregulation und Selbstführung zurück. Dies geht häufig einher mit einer besseren Verbindung zu dir selbst und anderen Menschen sowie einem Gefühl von Befreiung, Leichtigkeit und Dankbarkeit.
Als weitere Auswirkungen können sich zeigen:
- Steigerung von Lebensfreude, Selbstwertgefühl und Integrität
- größere Belastbarkeit und Ausgeglichenheit
- emotionale Balance, psychische Stabilität
- Linderung oder Befreiung von Schmerzen und anderen Symptomen
- erholsamer Schlaf
„Wenn ein junger Baum verletzt wird, wächst er um die Verletzung herum weiter. Im weiteren Verlauf seiner Entwicklung wird die Wunde im Verhältnis zu seiner Größe immer kleiner. Knorrige Auswüchse und unförmige Äste deuten auf Verletzungen und Hindernisse hin, denen ein Baum im Laufe der Zeit ausgesetzt war und die er überwunden hat. Die Art, wie ein Baum um seine Vergangenheit herum wächst, trägt zu seinem Charakter und zu seiner Schönheit bei.
Peter Levine in Trauma-Heilung, Das Erwachen des Tigers
Kontaktaufnahme, Ablauf, Kosten
In einem kostenlosen telefonischen Erstgespräch (maximal 20 Minuten) können wir deine Fragen klären und feststellen, ob dein Anliegen und mein Angebot zueinanderpassen. Bei Interesse schreibe mir eine Nachricht, und ich melde mich bei dir.
Sollten wir übereinstimmen, vereinbaren wir einen ersten Termin, in dem du meine Arbeit und mich kennenlernen kannst. Danach entscheidest du, ob ich dich eine Weile begleiten darf. Bitte beachte, dass ich keine kostenlosen Kennenlern-Termine anbiete.
Eine Sitzung kostet 110,– € (umsatzsteuerfrei nach § 4 Nr. 14a UStG) und dauert ca. 60 Minuten. Private Krankenversicherungen erstatten unter Umständen das Honorar ganz oder teilweise. Eine Erstattung durch gesetzliche Krankenkassen ist nicht möglich.
Ausführliche Informationen zu Kosten, Erstattung, Zahlungs- und Absagemodalitäten erhältst du in der Übersicht.
Häufig gestellte Fragen
Frequenz der Sitzungen, Therapiedauer
Wie viele Sitzungen in welchen Abständen sinnvoll sind, ist je nach Person und Situation sehr unterschiedlich. Daher passen wir die Frequenz der Sitzungen individuell dem Therapieprozess an.
Die Dauer einer Therapie ist sehr individuell und von vielen Faktoren abhängig.
Da es um die Veränderung früher Verhaltensmuster geht, handelt es sich meist um einen längeren Prozess. Denn Gewohnheiten, die viel Zeit hatten sich zu festigen, brauchen Zeit, Geduld und neue Erfahrungen, um sich zu verändern.
Vorteile privatfinanzierter Therapie
Freie Methoden- und Therapeutenauswahl. Mit selbstfinanzierter Therapie bist du nicht an die zugelassenen Richtlinienverfahren (Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische und analytische Psychotherapie und systemische Therapie) gebunden. Du kannst unter allen Methoden frei wählen.
Frequenz und Therapiedauer können frei gewählt werden. Ich bin nicht an kassenärztliche Vorschriften wie bestimmte Methoden, Berichte oder Stundenkontingente gebunden.
Auch in einer Sperrfrist, z.B., weil die Therapie abgebrochen oder abgeschlossen wurde, kann ich dich weiter unterstützen.
Relativ kurzfristige Termine und keine monate- oder jahrelangen Wartezeiten
Die Behandlung wird nicht aktenkundig. Es erfolgt keine Weiterleitung von Informationen an deine Krankenkasse, deine Privatsphäre bleibt also geschützt. Somit bleibt ein späterer Wechsel von Kranken-, Zusatz-, Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherungen oder eine zukünftige Verbeamtung möglich.
Ist eine Traumatherapie online möglich?
Bei vielen Menschen mit Traumahintergrund spielen Bindungsthemen eine große Rolle. Daher ist die persönliche Beziehung wichtig, um eine stabile Grundlage für deine inneren Prozesse zu schaffen.
Wenn wir uns bereits persönlich kennen und einen sicheren Rahmen geschaffen haben, sind Online-Sitzungen unter Umständen auch möglich.
Für Online-Sitzungen solltest du grundsätzlich in der Lage sein, dich bis zu einem gewissen Grad regulieren zu können. Bei akuten Krisen oder gravierenden psychischen Ungleichgewichten ist der persönliche Kontakt notwendig.
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Willkommen, ich bin Anya Lange
Mit meinem Wissen über verkörperte Resilienz und Traumaheilung begleite ich Menschen, wieder Verbindung zu ihrer Kraft aufzunehmen ein wahrhaftiges, selbstbestimmtes Leben zu gestalten.
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